Studie zur Prävalenz der Mangelernährung in der zentralisierten Versorgung von Darmkrebspatienten
Mangelernährung kann ein Risiko für postoperative Komplikationen darstellen und folglich die Verweildauer im Krankenhaus erhöhen. Daher ist ein von Fachpersonal begleitetes Ernährungsmanagement unentbehrlich und nimmt bedeutenden Einfluss auf die Rekonvaleszenz sowie auf ökonomische Faktoren.
Leitsymptom der krankheitsassoziierten Mangelernährung ist der signifikante unbeabsichtigte Gewichtsverlust. Dieses Kriterium ist auch wesentlicher Bestandteil aller etablierten Scores zum Screening oder Assessment von Mangelernährung.
Das PubliCare WissWerk führt in Kooperation mit dem An-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin gGmbH an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg eine Multizenter Studie durch, an der sich unser Darmkrebszentrum beteiligt. Ziel soll es sein, den präoperativen Ernährungszustand in Darmkrebszentren bundesweit zu erfassen. Die unmittelbare Datenerfassung im Rahmen der Studie bildet selbstverständlich auch die Grundlage zur aktiven Ernährungssteuerung bei aktuellen Patienten unseres Darmkrebszentrums.
Colopredict Plus 2.0-Studie
Ziel der Colopredict Plus 2.0-Studie ist es, die Rolle bestimmter klinischer und biologischer Eigenschaften für den Verlauf von Patienten mit Dickdarmkrebs besser zu verstehen. Neben klinischen Daten werden Analyseergebnisse aus dem bei der Operation entnommenem Gewebe und aus dem Blut erfasst.
Die Daten werden in pseudonymisierter Form in einer Datenbank gesammelt und ausgewertet. Neben den klinischen, patientenbezogenen Daten werden auch Gewebe- und Blutproben gesammelt, die anschließend auf bestimmte genetische und molekulare Eigenschaften untersucht werden. Unsere Klinik ist eine von vielen anderen auf Dickdarmkrebs spezialisierten Kliniken, die an dieser Studie teilnehmen. Die Koordination dieses Forschungsprojektes obliegt dem Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Forschungsarbeit ist die Möglichkeit, erkranktes und gesundes Gewebe untersuchen zu können. Entferntes Gewebe, welches zur Diagnosestellung vom Pathologen nicht benötigt wird, soll in der zentralen Biomaterialbank der Colopredict Plus 2.0-Studie in der Pathologie der Ruhr-Universität Bochum aufbewahrt und für Forschungszwecke genutzt werden.
Das Hauptziel ist die Bestimmung der Rolle einer sogenannten Mikrosatelliteninstabilität (MSI) in Kombination mit einer KRAS-Mutation (genetische Veränderungen, die das Tumorwachstum stark beeinflussen) bei der Prognose von Dickdarmkrebs; das bedeutet, es wird versucht anhand von Gewebeproben, bestimmte Marker oder Gensequenzen zu finden, die einen Rückschluss auf den Verlauf der Erkrankung oder das Therapie-Ansprechen des Tumors zulassen.
Alle wissenschaftlichen Untersuchungen werden darauf abzielen, neue Diagnose- und Behandlungsformen beim Dickdarmkrebs zu entwickeln. Bei bestimmten genetischen oder anderen molekularen Veränderungen kann die Teilnahme an einer klinischen Therapiestudie sein.
Vor einer freiwilligen Studienteilnahme werden die Patienten in einem ausführlichen persönlichen Gespräch über alle Einzelheiten informiert.